Jeder ist ein Fremder - für mich

Immer noch keine Anführer. Ich bin seltsamer Weise davon überzeugt, dass das Konzept der Regierung ohne Regierende funktionieren könnte, mit einer Ausnahme: Diplomatie. Diplomatie ist und war immer etwas Zwischenmenschliches. Das in diesem Manifest vorgeschlagene System würde Diplomaten benötigen, die bestimmte diplomatische Situationen zu regeln hätten und nach Erledigung den Posten jemand anderem überlassen. Für die Diplomaten anderer Länder würde das heißen, dass sie mit ständig wechselnden Diplomaten zu tun hätten - was wohl nicht funktionieren würde. Stattdessen sollten Diplomaten herausfinden, wie sie mit bestimmten Ausländischen Diplomaten zurecht kommen und sollten dann nur für diese bestimmten Personen ,mit denen sie gut zurechtkommen, zuständig sein.

Diplomaten wären dann nicht Themen gebunden oder geographisch Spezialisiert, aber sie wären spezialisiert auf Personen. Da sie keine Personenbezogene Regierung hinter sich haben, wäre es schwerer für die Diplomaten, sich auf Abkommen ein zu lassen. Eine solche Einlassung müsste dem standardisierten Regel-Findungs-Mechanismus unterliegen. Die Themengebundenheit, über die ich zuvor gesprochen habe würde dann immer noch für die tatsächlichen Entscheidungsfäller in der Diplomatie, gelten

Die Transparenz der vorgeschlagenen Gesellschaft würde sie zum leichten Opfer für fremde Geheimdienste machen. Gleichzeitig wäre diese Gesellschaft besonders unbedrohlich und ein verlässlicher diplomatischer Partner, was sich sogar als Vorteil auswirken könnte (meine Naivität hat keine Grenzen).

Thorsten Roggendorf 2009-07-04