Glatzen!

Haare sind was schönes. Sie sind weich, sie können toll aussehen. Wenns Euch egal ist, ist gut. Aber wenn nicht, dann macht was draus. Haare wachsen langsam und Ihr habt weniger Zeit, als Ihr glaubt, zumindest Ihr Männer.

Als Mann auf der Mitte seiner Lebenserwartung kenne ich mich aus mit Glatzen. Da gibt es die etwas alberne Tonsur. Die Kahlheit breitet sich vom oberen Hinterkopf aus aus. Sieht zwar wie gesagt etwas albern aus, aber lässt sich dafür relativ lange mit Kopfbedeckungen verbergen. Und es wird ja auch kalt, wenn da ein Loch im Fell ist. Oder es gibt Sonnenbrand. Eine Baseballmütze ist völlig legitim.

Wenn aber die Stirn immer höher wird? Mit Mütze sieht man da schnell mal aus, wie ein Krebspatient, und ein Toupet würden heute höchstens noch entschlossene Selbstmörder tragen. Aber das schlimmste ist die gleichmäßig abnehmende Behaarung. Ist wohl nicht oft, habe ich sich erst einmal entwickeln sehen. Das Haar wird immer dünner. Hat ein paar Jahre gedauert, dann sah das ziemlich krank aus. Auf jedem Quadratmillimeter ein Haar gepflanzt, gleichmäßig überall, wo man Haare erwartet. Da bleibt nur noch der Babypopo. Kahlschlag, polieren.

Letztendlich landen wir da alle, mehr oder weniger, wenn nicht vorher die Pumpe aussetzt. Ich bin glaube ich bei der zweitglücklichsten Fraktion. Die glücklichsten sind die paar, die ihre Haare weitgehend behalten dürfen. Aber wir Geheimratseckenträger dürfen sie wenigstens halbwegs würdig abgeben.

Doch ich freu mich auf meine Glatze. Ich hatte drei mal im Leben eine Zeit lang lange Haare, als Kind, als Student, als alternder Mann, der noch ein letztes mal lange Haare haben will. Doch als es soweit weit war, war es zu spät. Als der Zopf endlich zuging, habe ich sie ziemlich schnell abgeschnitten. Sie waren schon zu dünn. Nichts ist peinlicher, als ein langhaariger Mann, der nicht bemerkt, dass seine Mähne gerupft aussieht.

Und dann ist da noch mein Familienfluch. Als Kind hatte ich wie gesagt eine zeitlang lange Haare. Wenn ich ernsthaft getobt hatte, waren meine Haare so nass, als hätte ich geduscht. Der Schweis tropfte aus meinen langen nassen Haaren. Ich schwitze mehr als die meisten. Immer noch … kommt von meiner Mama. Wenigstens bleiben mir die Wechseljahre erspart, die machen das nicht besser.

Jetzt habe ich also Geheimratsecken, und das Fell wird licht. Noch sind meine Haare zu dunkel. Es ginge nur Kahlschlag – schwarze Stoppeln überall, sehen aus nach Verbrecher. Aber wenn sie grauer und heller werden, geht das in Ordnung. Ich bin zu faul, mir ständig die Birne zu rasieren. Und etwas graue Stoppeln halten die Mütze auch besser. Und bis es soweit ist, bleibe ich bei 11 Millimeter plus Faulheit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.